Obwohl der Radsportverein “ Vorwärts 06 “ die Spessarträubertour am Sonntag bereits schon zum 32. Mal veranstaltete , erfreut sich die Tour bei den Radsportler aus nah und fern immer noch großer Beliebtheit . So reisten trotz des Gewitters in der Nacht und dem wolkenverhangenen Himmel am Sonntagmorgen wieder 406 Fahrer an .
Neben den Stammgästen vom bayerischen Untermain und aus dem benachbarten Hessenland gingen mit Adam Jankowski vom Harvestehuder Radsportverein Hamburg und Jörg Bembennek , einem gebürtigen Seligenstädter , aus München auch zwei von weit her angereisten Radler erstmals in Mainaschaff an den Start. Hierzu kamen noch 41 Volksradfahrer , so dass insgesamt 447 Radler , darunter auch zahlreiche Frauen und Jugendliche, an den Start gingen.
Schon früh um 6.30 Uhr waren die ersten “ Profis“ an der Anmeldestelle in der Maintalhalle , um die Extremtour über 161 Kilometer in Angriff zu nehmen. Insgesamt 51 “ Toreros“ bewältigten mit Bravour die Strecke hinauf nach Johannesberg , durch den Kahlgrund und Spessart , talabwärts nach Rorhbrunn und über die Sieben Wege wieder hinauf zum Engländer . Insgesamt waren dabei 2600 Höhenmeter zu erklimmen.
Die meisten Tourenfahrer entschieden sich für die Strecken von 115 und 75 Kilometer. Auch diese beiden Touren durch den Spessart erforderten durchtrainierte Waden. Vor allem die Bergetappen von Bessenbach nach Hessenthal sowie von Marktheidenfeld nach Heigenbrücken hatten es in sich.. Durch die teilweise noch auf den Straßen liegende Äste und Laub als Folge des nächtlichen Gewitters waren die Fahrer zu einer vorsichtigen Fahrweise gezwungen. Dann begann es nach 8 Uhr auch noch zu regnen. Von all dem ließen sich die wackeren Radler nicht unterkriegen und fuhren bravurös die Tour zu Ende. Etwas durchnässt , aber frohgemut und zufrieden trafen sie am Zielort an.
Dass der Radsport jung und fit erhält, bewies die große Teilnehmerzahl der über 60- , 70- und gar 80-Jährigen. So waren die Tour-Stammgäste vom RSC Offenbach-Bürgel, um den 78-jährigen Luigi Vallazza , die die Anfahrt nach Mainaschaff per Rad zurücklegten und dann die 115- bzw. 75- Kilometerstrecke zurücklegten , nach wie vor von den landschaftlichen Reizen der Spessarträubertour begeistert. Ältester Tour-Teilnehmer war wieder der 86-jährige Rudi Schnarr aus dem Strietwald , ein Dauergast bei der Spessarttour, der wieder die 115 Kilometerstrecke bewältigte.
Aber auch immer mehr Jugendliche entdecken ihre Liebe zum Radsport und zur Spessarträubertour. Eine der jüngsten Teilnehmerin war die 13-jährige Ann-Kathrin Zuber aus Kleinostheim, die gemeinsam mit ihrer Mutter die 75-Kilometertour absolvierte , und dies bereits schon zum dritten Mal , während ihr Vater und ihr 15-jährigen Bruder gar die Extremtour bewältigten. Hohe Anerkennung ist auch Stefan Junker aus Sailauf zu zollen, der spasmisch gelähmt und erblindet ist, und auf seinem Hand-Bike , das an das Fahrrad seiner Pilotin Angelika Etzel angekoppelt ist, die 41-Kilometertour befuhr. Auch die Hin- und Rückfahrt erfolgte per Bike. Eine tolle und bemerkenswerte Leistung !
Auch die Volksradfahrer ließen sich von dem einsetzenden Regen nicht abhalten und strampelten mit Elan ihre Strecke über die Kleinostheimer Waldstadt nach Dettingen und dann zurück entlang des Main-Radweges ab. Älteste Teilnehmerin war hier die Mainaschafferin Gretel Führes mit 91 Jahren . Ältester männlicher Teilnehmer war Eberhard Langner mit 84 Jahren. Beide fuhren für den Wanderverein “ Alpenrose“ Mainaschaff. Jüngste Fahrerin war die sechsjährige Klara Fahlke aus Babenhausen , die in Begleitung ihres Vaters die Strecke auf ihrem Kinderrad befuhr. “ Ich bin auch schon 30 Kilometer gefahren „, berichtete sie stolz nach ihrer Ankunft am Ziel.
Nach der Tour sah man dann auch in der Maintalhalle nur zufriedene Gesichter, zumal das bewährte Vorwärts-Team Vorsorge dafür getroffen hatte. dass die wackeren Strampler in gemütlicher Runde ihre verlorenen Kräfte und Energien wieder auftanken konnten. Dabei gab es nur Lob von den Teilnehmern für die mustergültige Organisation dieses Klassikers unter den deutschen Touristik-Touren zu hören. “ Wir kommen nächsten Jahr wieder “ , war immer wieder zu hören.
Bei der Siegerehrung stellten Vorsitzender Franz Staudt und Touristikfachwart Robert Eichelsbacher die erfolgreichsten Radfahrerteams vor und überreichten den Teamchefs Erinnerungspokale und Sachpreise. Das stärkste Team bei den BDR-Fahrern der Radfahrverein Wenigumstadt mit 36 Teilnehmern vor dem Betriebsteam Avena aus Karlstein mit 20 Teilnehmern und dem RSC Offenbach -Bürgel mit 8 Teilnehmern.
Die Meistbeteiligungspreise im Volksradfahren gingen an die Trimm- und Sportgemeinschaft Mainaschaff mit 18 Teilnehmern und der Turn- und Sportvereinigung Mainaschaff mit neun Teilnehmern. rur.